als ich stuck war
nahm ich nichts krumm
nahm alles gerade so
nichts rüttelte sich
schüttelte sich
warf sein säckchen hinter sich
(Auszug aus dem Langgedicht stuck)

© Sara Hauser
Welche Purzelbäume schlägt die Erinnerung?
Mein aktuelles Projekt stuck schafft Übertragungen vom Material Gips auf emotionale Ablöseprozesse und nähert sich spielerisch den Fragen, welche Purzelbäume die Erinnerung schlägt, was zwischen Stuck sein (Dekoration sein) und stuck sein (Feststecken) möglich, offen ist und welche Prägungen das Material Sprache färben. Mehr als Genregrenzen interessiert mich das Verweben von Erinnerungen, Klang, Dialekt, Sprachen, Sprichwörtern, Kinderreimen, Märchensnippets und Liedern.

Seit 2015 performe ich meine sehr klanglich und bildlich arrangierten Texte auf Bühnen (u.a. dem Poesiefestival und bei 48 Stunden Neukölln). Meine Lyrik und Miniaturen wurden vertont, illustriert, konnten als Mini-Zine in Zigarettenschachtelgröße aus Literaturautomaten gezogen werden und wurden als Installation bei Zürich liest gezeigt.
Viele meiner Texte sind Resonanzen: auf Filme, Gedichte, Erinnerungen.

© Sina Niemeyer

In meinen Gedichten wohnen Schnurenden, Zinnien, Tierchen (mit Kunststoffgesicht, Hörnchen & Wimpern), wanken Fragezeichen, erfriert Descartes, ist Höldis Turm not my Castle, gibt es Glanzanzüge, Miau Mio, Hasenfinger und Bratkartoffelgebrutzel.
© Sara Hauser
In meinen Texten wird das Meer blau-weiß gepuzzelt, klingen Prägungen zwischen schwäbischer Provinz und Großstadt, gleiten Menschliches und Tierisches, Wohlklang und Bedrohung, kindliche erinnert Details und Gegenwart ineinander über. In meinen Texten wird am Material Sprache austariert, abgeklopft, was zwischen stuck sein (Feststecken) und Stuck sein (Dekoration sein) möglich, offen ist.

© Sara Hauser
Lesbares
Was ich schreibe, bewegt sich zwischen Lyrik, Kurzprosa und Sprechtext und erschien seit 2015 im Jahrbuch der Lyrik, den Zeitschriften mosaik, trashpool, Sachen mit woertern, der Maulkorb, in Literaturautomaten und der Anthologie Und bei den liechten Sternen stehen.
Grimmskrams – eine Fusion aus Märchensnipptes, Fanfaren, Tüll, Hermespaketpappe und einem Ottokatalogklotz ist ab August 2024 Teil der Anthologie Entgleitzeit.

Online-Publikationen

cu, coucou. Prosagedicht. In: textOUR. Kollektivität & Care. Ein poetischer Polylog. Berlin. 2025. Auf Deutsch und in arabischer Übersetzung von Sam Zamrik.
bögen. Prosagedicht. In: textOUR. Kollektivität & Care. Ein poetischer Polylog. Berlin. 2025
Der Springer. In: mosaik, Freitext. Salzburg. 2017.
Hörbares

Meine Texte wollen gehört werden: ich schreibe sie (auch) fürs laute Vorlesen. Ich freue mich sehr, dass Fellversuche Teil der Folge „Tryouts“ von Stoff aus Luft, dem Magazin für vertonte Literatur ist (hörbar u. a. bei Spotify & Apple Podcasts)
Gott an Gott – eine Collage aus Gedichtteilen der Barocklyrikerin Sibylla Schwartz ist bei moving drafts hör- und lesbar.
Fellversuche. Ein Gedicht. Stoff aus Luft (08:30). Folge: TRYOUTS.
Sicht- und Hörbares
Für die Akademie für Lyrikkritik am Haus für Poesie Berlin gestaltete ich 2020 vier Pecha Kucha Präsentationen mit eigenen Skizzen, Fotos, Assoziationen und Essayistischem zu Lyrikvermittlung in der Schule, Arbeitswegen, Zutrauen zu Übersetzungen (literarisch und von kulturellen Codes) und näherte mich gemeinsam mit der Dichterin Patty Nash und Fotografien der Künstlerin Aki König der Dichtung Pauls Celans an.

© Sara Hauser
Links zu allen Präsentationen:
Ich liebe Berlin mit einer Angst in die Knien,
Mit Celan die Sprache beizen: Von der Gemengelage zur Melange
Herr Schröder. Kurzprosa. In: Stereofeder. Nr. 2/2017. Zürich. Illustrationen: Anja Bornhauser, Musik: Simon Borer; Stimme: Annina Polivka.
Publikationen (Print)
grimmskrams. Prosagedicht. In: Basten, Laura (Hrsg.): Entgleitzeit. Von Texten zu Taten. Berlin. 2024.
Gott an Gott. Gedicht. In: Hansen, Dirk & Glanz, Berit (Hrsg.): Und bey den liechten Sternen stehen. Gedichte zu Sibylla Schwarz‘ 400. Geburtstag. Leipzig: Reinecke & Voß. 2021.
Abgänge. Gedicht. In: Buchwald, Christoph & Bleutge, Nico (Hrsg): Jahrbuch der Lyrik 2018. Frankfurt a. M.: Schöffling & Co. 2018.
Wegstücke. Experimentelle Kurzprosa. In: Der Maulkorb. Blätter für Literatur und Kunst. Nr. 20/2017. Dresden. 2017.
Nekrolog/Orbituary und Der Springer/Jumper. Miniaturen. In: Word Sharing. Hrsg. durch das Kulturamt Tübingen. Tübingen. 2017.
Die Anzahl der Kuhmägen. Szenische Kurzprosa. In: Sachen mit Woertern. Nr. 8/2017. Berlin.
Nekrolog. Miniatur. In: Der Dreischneuß. Nr. 29/2017. Lübeck. 2017.
Der Obstbauminspektor. Experimentelle Kurzprosa. In: mosaik. Nr. 22/2017. Salzburg. 2017.
MINIATUREN. In: Literaturautomat. Junibefüllung 2017. Düsseldorf. 2017. – Miniaturen. In: trash[pool. Nr. 6/2015. Tübingen. 2015.
Lesungen & Performances
02/2025: textOUR. Kollektivität & Care. Lesung in der Lettrétage Berlin in Resonanz auf ein Gedicht von Jaklin Schilbaya
12/2024: Einzellesung aus dem Manuskript “stuck” mit Klavier-Improvisationen in der Alten Feuerwehr in Calw-Stammheim
11/2024: Hafenrevue. Lesung im Literarischen Colloquium Berlin
10/2023: Traummaschine. Poetische Intervention mit Erika auf dem Interkular Erzählfestival (Berlin)
06/2023: Poesiefestival Berlin, Poets Corner Neukölln
06/2023: 48 Stunden Neukölln: ad hoc. Partizipative Lyrik-Performance mit Patty Nash
11/2022: Literaturhaus Berlin, Leseabend „Light my Fire” im Kaminzimmer
06/2022: Posiefestival Berlin, Lesungen im Buchengarten (für Reinecke & Voß)
07/2021: Lyrik Kabinett München, Stipendiat:innen-Lesung des “Dichten”-Kurses der Bayerischen Akademie des Schreibens (Literaturhaus München); Leitung: Ulf Stolterfoht & Pia-Elisabeth Leuschner
2020: Lyrisch-essayistische Pecha-Kucha-Präsentation für die Akademie für Lyrikkritik (Haus für Poesie)
2019: Die Miniatur Interzone ist Teil der Leseinstallation Lektüre zur Lage im Rahmen von Zürich liest (in Kooperation mit Kein Museum & Stereofeder)
2019: Negative Space (Mutter flicht Kränze, Vater packt Koffer). Lyrische Kurzprosa. Wird auf dem Fantoche Animationsfilmfestival gelesen. Ein Text in Reaktion auf den Stop-Motion Film Negative Space (Regie: Ru Kuwahata und Max Porter).
Rezensionen
u.a. auf Lyrikkritik.de: Ahso, soso, nur zu: Brombeerbrauen und Pionierprozessionen – Texte aus 40 Jahren Schaffenszeit stehen in Elke Erbs neuestem Band unter Gedichtverdacht.
Lyrikvermittlung
Workshops als Möglichkeitsraum. Werkstattgespräch mit Sara Hauser, Matthias Hänsch & Theresa Rüger (The Poetry Project). In: The Poetry Project & PEN Berlin: Sei neben mir uns sieh, was mir geschehen ist. Berlin: Verbrecher Verlag 2024.